Die Geschichte des FC Thalhofen
Der Bau des Vereinsheimes
Viele Jahre hatte der FC Thalhofen darum gerungen, eine bleibende Sportstätte zu bekommen - eine Sportstätte mit den erforderlichen Sportanlagen und einem Vereinsheim mit sanitären Einrichtungen und einem Aufenthaltsraum. Außerdem sollten hier auch sämtliche Gerätschaften des Vereins zur geordneten Aufbewahrung untergebracht werden.
Nach zahllosen Gesprächen und Verhandlungen über Standortfragen wurde am 16. Mai 1980 zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ins Clublokal Beggel eingeladen.
Schon Wochen vorher wurden in verschiedenen Zusammenkünften mit dem Architekten Peter Ossenberg Planvorstellungen zur Gestaltung des Heimes abgesprochen. Zur Mitgliederversammlung lag dann ein fertiger Plan vor, der von Herrn Ossenberg erläutert wurde.
Die Mitgliederversammlung stimmte damals dem Bauvorhaben zu, war doch jedem Mitglied klar, dass der FC Thalhofen eine solche Stätte dringend benötigte, nicht nur für die derzeitige Generation, sondern auch für seinen verstärkt nachrückenden Nachwuchs.
Noch im Mai 1980 wurden die Pläne beim Landratsamt eingereicht, doch bald schon musste man einen Rückschlag verkraften: Die damalige Deutsche Bundesbahn war, wegen der eingeschränkten Sichtverhältnisse an der Bahnlinie, nicht mit dem geplanten Standort einverstanden. Dank der Mithilfe von Stadtbaumeister Soppa, sowie des Bauausschusses im Stadtrat, wurde jedoch schnell ein neuer Standort gefunden.
Neue Baupläne mussten erstellt werden. Diese wurden bald darauf genehmigt und als man auch noch von der Staatsmittelstelle des BLSV die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn erhielt, konnte der von der Mitgliederversammlung gewählte Bauausschuss seine Arbeit aufnehmen.
Den Mitgliedern dieses Bauausschusses gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank: Hans Kunz als Vereinsbauleiter, zuständig für die gesamte Organisation, der zudem selbst zahllose Stunden auf der Baustelle verbrachte und es dabei immer verstand, die richtigen Leute am richtigen Arbeitsplatz einzusetzen. Die Zusammenarbeit mit Richard Zimmermann, dem Mann vom Fach, der für die Bauausführung der Fundamente und des Mauerwerkes und der dafür benötigten Materialien zuständig war, klappte reibungslos und auch Manfred Schweiger, der die Finanzen verwaltete, verlor nie den Überblick. Damit war stets ein optimaler Arbeitsablauf gewährleistet.
Am 23.09.1980 fiel der Startschuss. Der Humus wurde abgeräumt und am 26.09.1980 erstellte die Baufirma Schmid, der die Gesamtleitung des Bauvorhabens übertragen wurde, das Schnurgerüst.
Nun begann die Zeit der Fronarbeiten. Es wurden Listen erstellt, um die freiwilligen Helfer je nach Bedarf oder beruflichen Kenntnissen einsetzen zu können. Viele Arbeiten wurden von den Mitgliedern in Eigenleistung erledigt. In diesem Jahr konnte jedoch nur noch die Bodenplatte fertig gestellt werden. Bereits Anfang November brach der Winter herein und die Arbeiten mussten bis Ende März 1981 ruhen.
Nach dem langen und harten Winter wurden dann die Außen- und Innenmauern hochgezogen, Decken betoniert, der Dachstuhl gezimmert und am 09. Mai 1981 feierten die Bauarbeiter Richtfest. Bevor im Frühjahr 1982 an die Innenputzarbeiten herangegangen werden konnte, mussten noch die sanitären und elektrischen Installationsarbeiten ausgeführt werden.
Schließlich waren noch Boden- und Wandfliesen zu verlegen, Fenster und Türen zu setzen und im Herbst wurden die Außenputzarbeiten angegangen. Der Vorplatz wurde gepflastert und auf der Terrasse um das Vereinsheim wurden Natursteine verlegt. Es war schon eine harte Zeit für die Mitglieder und Freunde des Vereins: Verzicht auf viel Freizeit, eine hohe Opferbereitschaft und ein gehöriges Maß an Durchhaltevermögen waren von Nöten, wurden all diese Bauarbeiten doch in den Feierabendstunden und an Samstagen ausgeführt.
Gerade rechtzeitig zum 50. Bestehen des Vereins. stand das Vereinsheim. Ein Spielfeld mit alleinigem Nutzungsrecht und ein weiteres Spielfeld an der Hauptschul-Sportanlage, auf welcher dem FC Thalhofen vertraglich ein Mitbenutzungsrecht eingeräumt wurde, boten dem Verein nun ausgezeichnete Sportmöglichkeiten.
Die Einweihung des Vereinsheimes fand dann am 14. Mai 1983 statt. Hierzu waren Vertreter des Sports, des Landkreises, der Stadtverwaltung, die Stadträte aber auch Vertreter der Ortsvereine sowie der Vereine der umliegenden Gemeinden anwesend. Den kirchlichen Segen spendete Herr Pfarrer Fickert aus Thalhofen. Umrahmt wurde die Einweihung von der Volksmusikgruppe Thalhofen. Am folgenden Tag konnte sich dann auch die Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür ein Bild vom neuen Zuhause des FC Thalhofen machen.
Erstellung einer Flutlichtanlage auf dem Hauptschulplatz
Im August 1983 beschloss der Vereinsausschuss die Erstellung einer Flutlichtanlage, um auch in den Abendstunden einen Training- und Spielbetrieb zu ermöglichen. Aufgrund seiner beruflichen Qualifikation wurde Johann Kunz mit der Planung und der Materialbeschaffung beauftragt. Nachdem die Kosten ermittelt waren, und auch die Stadt Marktoberdorf sich bereit erklärte für die Anschaffung und die Aufstellung der Masten aufzukommen, konnte bereits im Januar 1984 mit der Kabelverlegung begonnen werden. Richard Zimmermann und einige Mitarbeiter des Bauhofes Marktoberdorf erledigten diese Arbeiten bestens. An dieser Stelle auch vielen Dank an die Firma Elektro Höß, die die Installation des Zählerplatzes kostenlos übernahm. Anfang Mai 1984 begann Johann Kunz mit der Verdrahtung der Bauteile und der Installation der Scheinwerfer. Die Freiwillige Feuerwehr von Marktoberdorf stellte dazu ihre Drehleiter und zudem auch noch ihren Maschinenwart Englisch Rudi zur Verfügung. Am 09 Juli 1984 wurde mit der Feinjustierung der Scheinwerfer die letzten Arbeiten erledigt und die Anlage in Betrieb genommen. Insgesamt wurden 203 Arbeitsstunden für die Erstellung der Flutlichtanlage benötigt. Der finanzielle Aufwand für den Verein war 14051,89 DM.
Bereits zum 60-jährigen Vereinsjubiläum, nur zehn Jahre nach Fertigstellung des Vereinsheimes, stand in der Festschrift zu lesen. „Die verfügbaren Räumlichkeiten sind nun an die Grenzen ihrer Kapazität angelangt, denn der Spielbetrieb einer Saison bereitet räumliche Enge und organisatorische Schwierigkeiten, wenn an einem Spieltag mehrere Mannschaften antreten müssen.“
... und nach der ersten Maßnahme 1999.
Die Vereinsführung arbeitete intensiv daran dieses Problem in den Griff zu bekommen, die Rahmenbedingungen erlaubten damals allerdings nicht die Umsetzung aller geplanten Maßnahmen. So wurden zunächst die Duschen komplett erneuert und im Jahr 1999 der Dachboden durch einen Quergiebel auf der Nordseite vergrößert. Dies schuf zusätzlichen Platz für die Lagerung von Sportgeräten und erleichterte den Zugang. Außerdem blieb die Möglichkeit für eine zukünftige Erweiterung des Vereinsheimes nach Norden hin erhalten.
In den folgenden Jahren wurde das Raumproblem immer drängender und es musste endlich eine befriedigende Lösung gefunden werden. Da sich gleichzeitig die finanzielle Situation des Vereins sehr positiv entwickelt hatte, war nun die Möglichkeit hierfür gegeben. Die im März 2006 neu gewählte Vorstandschaft räumte dem Bau neuer Umkleide- und Duschräume dann auch oberste Priorität ein und bereits am 13. Juli 2006 wurde das Konzept für die Erweiterung der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorgestellt.
Wichtige Aspekte in diesem Konzept waren zum einen, dass im Hinblick auf das bevorstehende Vereinsjubiläum eine möglichst kurze Bauzeit angestrebt werden sollte, zum anderen wollten die Verantwortlichen die Kosten der Maßnahme in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen halten. Deshalb wurde nach Prüfung verschiedener Alternativen eine modulare Bauweise favorisiert. Die Mitgliederversammlung billigte das Konzept und die Bau- und Zuschussanträge konnten gestellt werden. Kurze Zeit später erteilte man der Heinkel Modulbau GmbH in Blaubeuren den Fertigungsauftrag. Unter der Führung von Werner Sandner, Rudolf Hogen und Erich Rössle wurden noch im Herbst die Fundamente sowie die Anschlüsse an das Strom- und Kanalnetz und an die Wasserversorgung erstellt.
Am 30. März 2007 wurden dann die Raummodule geliefert und bereits zwei Tage später hatte der Erweiterungsbau ein Dach. Auch alle anderen Arbeiten wurden zügig erledigt und nach einer Bauzeit von nur etwa zwei Monaten waren die neuen Sanitärräume fertig gestellt. Zum Schluss erhielt auch noch das bestehende Gebäude eine kleine Runderneuerung in Form eines neuen Anstrichs.
Unser Vereinsheim heute, nach
Fertigstellung des Anbaus im Jahr 2007
Am 10 Juni 2007 übergab „Kapo“ Werner Sandner im Rahmen einer kleinen Feier den Schlüssel an den 1. Vorsitzenden Josef Neumeyer. Hierzu waren Gäste aus Sport und Politik sowie Vertreter der örtlichen Vereine, der beteiligten Unternehmen, Sponsoren und Spender geladen. Ihnen allen sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Für mehr als 1500 geleistete Arbeitsstunden danken wir auch den zahlreichen Helfern. Wir glauben, ihr Einsatz hat sich gelohnt, erfüllt der Anbau doch voll und ganz seinen Zweck und fügt sich darüber hinaus perfekt an das bestehende Gebäude an. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht schon in zehn Jahren wieder „für die künftige Vereinsführung die Aufgabe anstehen wird, in geeigneter Weise im FC T-Vereinsheim weitere Kapazitäten zu schaffen“.